Den Wandel der Jahreszeiten im Volkspark Potsdam erleben — durch das ehemalige Gelände der Bundesgartenschau 2001 spazieren, sich in einem Garten voller Blüten, Farben und Düfte treiben lassen und Inspiration für das eigene Grün sammeln.
Mit den ersten Frühjahrssonnenstrahlen verwandeln sich die Streuobstwiesen in einen zarten Blütentraum, Tulpen und Narzissen bilden ein buntes Farbenkleid.
Highlight im Frühsommer sind die Staudenpflanzungen am südlichen Remisenpark sowie in den Staudentableaus der Pyramidengärten. Im Juni erstrahlt das lila Farbenmeer der Salbeiwälle und der Lavendelwall zaubert im Sommermonat Juli einen Hauch Provence in den Park.
Jährlicher Höhepunkt im Sommer sind die leuchtenden Rosen, die, eingebettet in überdimensional großen Rosenblüten, den Hauptweg am Eingang zieren. Feuerrot glüht im Oktober der wilde Wein an den Wallhängen, der zum Abschied der Gartensaison warme Herbststimmung verbreitet.
Die naturbelassenen Parkteile Waldpark und Remisenpark strahlen durch ihre alten Baumbestände und ihre geheimnisvoll verwunschenen Lichtungen einen ganz eigenen Reiz aus.
Für Freunde verwilderter Natur stellt der naturbelassene Waldpark ein romantisches Kleinod dar. Alte Gehölze, Wiesensträucher, wilde Rosen und Bauminseln mit alten, mistelbewachsenen Pappeln und Robinien geben den Blick frei auf Lichtungen und die dazu im gestalterischen Kontrast stehenden, markanten Spiel- und Sportstationen und künstlerischen Installationen.
Im Volkspark sind ca. 8.000 Bäume unterschiedlichen Alters beheimatet.
Davon wurden in den Jahren 1998 — 2000 bei der Errichtung des Parks ca. 2.200 Stück neu gepflanzt. Die ältesten Bäume stehen im Bereich der Viereckremise im Remisenpark und sind über 200 Jahre alt.
Sämtliche Bäume mit einem Stammumfang > 35cm sind nummeriert und in einem digitalen Baumkataster erfasst, sowie hinsichtlich ihrer Verkehrssicherheit überprüft. Die Bäume sind vor Ort an der dreieckigen Metallplakette erkennbar.
Die Dahlienbeete säumen den westlichen Parkkorridor im Remisenpark. Vom Spätsommer bis in den Herbst hinein blühen hier rund 1.000 Dahlien in vielen Formen und Farben und setzen leuchtende Akzente. Zu sehen ist ein breites Spektrum von über 50 Sorten von Dekorativen Dahlien, Seerosen- und Halskrausen-Dahlien, Pompon- und Balldahlien sowie Hirschgeweih- und Kaktusdahlien.
Die beiden Teilbereiche „Großer Schragen“ und „Viereckremise“ sind jeweils mit einer Flächengröße von ca. 4 Hektar, „Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung“, in denen der Lebensraum der bedrohten Art des Eichenheldbocks dauerhaft geschützt werden soll.
Das Gebiet „Großer Schragen“ wurde daher im Jahr 2016 weitgehend eingezäunt, damit der Lebensraum der Eichen unberührt bleiben, und sich eine Eichennaturverjüngung ungestört entwickeln kann.
In der „Viereckremise“ werden 2022 Habitatbäume kartiert und, sofern sie vom Eichenheldbockkäfer besiedelt sind, eingezäunt, da Schnittmaßnahmen an den Bäumen den Lebensraum zerstören könnten.
Am tiefsten Punkt des Parks befindet sich der Irisgraben. Narzissen und Bergenien läuten hier den Frühling ein. Sie werden im Sommer von Schwertlilien und begleitenden Stauden, wie Trollblume, Frauenmantel und Wolfsmilchgewächsen, abgelöst. Ein herbstliches Leuchtfeuer verbreiten die mit wildem Wein bewachsenen Wälle.
Der Weg zum nördlichen Remisenpark wird gesäumt von Staudenbeeten, die im Sommer ihre ganze Pracht entfalten. Zwischen Struktur gebenden Gräsern eröffnen im Frühjahr Tulpen den farbigen Reigen. Im Mai folgen Pfingstrosen, die ab Juni von Rittersporn, Lilien, Salbei, Storchenschnabel und Frauenmantel abgelöst werden.
Eingebettet in Rasenwälle bilden schräg gestellte Staudentableaus aus Muschelkalk die markanten Pyramidengärten. Auf 52 Trockenmauer-Skulpturen verbreiten Stauden und Gräser ein mediterranes Flair. Gestalterisches Leitmotiv sind grau- und silberlaubige Stauden, die überwiegend aus der Mittelmeerregion stammen.
Blühendes Highlight im Mai ist der Rhododendrenhain im Waldpark. In vertieften Bodensenken, die einst als “Panzerverstecke” dienten, gedeihen auf einem naturnah gestalteten Areal mehr als 200 Exemplare des immergrünen Strauchs in unterschiedlicher Größe.
Die Königin unter den Blumen empfängt alle Gäste schon am Haupteingang und besticht mit einer Fülle von mehr als 6.000 Rosen in über 100 Sorten. Farblich aufeinander abgestimmte Rosensorten wurden zu neun überdimensional großen Rosenblüten geformt, die von niedrigen Buchsbaumhecken eingefasst sind. Verwendung fanden Edel‑, Beet‑, Wild- und Strauchrosen sowie bodendeckende Rosen und Zwergrosen.
120 hochstämmige Obstbäume wurden im Jahr 2000 auf der Obstwiese im nördlichen Remisenpark gepflanzt. Dabei wurde besonders auf die Verwendung seltener oder „alter“ Sorten Wert gelegt. Aktuell stehen dort 115 Obstbäume bzw. 33 verschiedene Sorten. Die meisten davon sind mit einem Schild und der Bezeichnung der jeweiligen Sorte gekennzeichnet.
Während im Frühjahr die Obstbaumblüte der Wiese einen besonderen Charme verleiht, überwältigt ab Mai die in farbigen Streifen angelegte artenreiche Blumenwiese das Auge der Betrachtenden. Und im Herbst kann man sich vom köstlichen Geschmack der Früchte überzeugen.
Das Element Wasser begegnet Besucher*innen in Form zweier Skulpturen, die sich am Rand des großen Wiesenparks spiralförmig in die Wiesenfläche hineinwinden. Eine Wasserrinne, begleitet von Stauden und Gräsern, führt zum tiefsten Punkt hinab und mündet dort in ein Becken. Hier kann anfallendes Regenwasser versickern. Vor allem Schwertlilien erfreuen von Juni bis Oktober die Gäste mit ihrer Blütenpracht.
Ein Garten voller duftender Kräuter, leckerem Obst und knackig frischem Gemüse — natürlich ökologisch angebaut! Die Pflanzenvielfalt im Unterrichtsgarten lockt auch Insekten an. An Hochbeeten können Kinder und Jugendliche rückenfreundlich gärtnern. Mit Fördermitteln des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft, sowie durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg aus der Konzessionsabgabe Lotto, wurde dieser Garten im Winter 2019 neu angelegt.